Stuttgart | 6. Hochzeitstag

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Der 6. Hochzeitstag ist die so genannte Zinnerne Hochzeit, oder auch Zuckerhochzeit. In dieser Zeit haben wir schon einiges zusammen gemeistert und erlebt.

Zinn ist ein sehr weiches Metall. Genau wie die Ehe nach sechs Jahren kann es noch einfach geformt werden. Das Metall kann aber auch seinen Glanz verlieren, wenn es nicht regelmäßig aufpoliert wird. Poliert man es, erstrahlt es wieder im silber-weißen Glanz.

Doch auch die Bedeutung der Zuckerhochzeit liegt nahe. Am 6. Hochzeitstag startet für das Ehepaar das “verflixte siebte Jahr”. Die Zuckerhochzeit soll als Start in dieses Jahr noch einmal die süßen Zeiten betonen und einen Ausblick auf zukünftige süße Tage bieten. Was für ein Zufall, dass wir in Stuttgart heute an Minimum 3 Candy-Shops vorbeigelaufen sind. ★

Beim Backen hilft der Zucker außerdem nicht nur dem Geschmack, sondern er gibt dem Teig auch Struktur und beschleunigt die Gärung. Zucker liefert unserem Körper zudem wertvolle Energie. Es ist also auch ein Symbol dafür, dass die Ehe zum 6. Hochzeitstag eine gefestigtere Struktur hat, aber noch etwas gären, also reifen muss. Gleichzeitig schenkt die Zuckerhochzeit der Partnerschaft Energie für den nächsten Sprint durch das siebte Jahr.

Auch wenn dieser Tag kein rundes Ehejubiläum ist, ist es für uns nicht weniger wertvoll, im Gegenteil: Diesen Tag werden wir in trauter Zweisamkeit genießen und gemeinsam auf die vergangenen Jahre zurückzublicken. Und das, möchten wir in luftiger Höhe heute tun.

Wir fahren also zum Fernsehturm Stuttgart.

Der Stuttgarter Fernsehturm ist ein 216,6 Meter hoher Fernseh- und Aussichtsturm auf dem Gipfel des Hohen Bopsers in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart.

Fernsehturm Stuttgart

Jahnstraße 120, 70597 Stuttgart

Aus der U-Bahn erblicken wir schon aus der Ferne den Zipfel des hohen Fernsehturms.

Hier steigen wir aus.

Der kurze Fußweg zum Fernsehturm führt durch ein kurzes Waldstück.

Jetzt stehen wir schon fast davor.

Nach dem Kauf unserer Karten erblicken wir nun, was uns gleich erwarten wird.

Der erste der Welt

Eröffnung 5. Februar 1956

Konstruktion Prof. Fritz Leonhardt

Bauleitung Prof. Erwin Heinle

Höhenlage des Turms 483 m über dem Meeresspiegel

Höhe mit Sendemast 217 m

Höhe der großen Plattform 150 m

Gesamtgewicht 3.000 t

Fahrzeit der Aufzüge ca. 36 s

Fahrgeschwindigkeit 5 m / sec

Und da ist er: Der weite Ausblick auf unser Ländle.

Wir Menschen sind alle nur kleine, Miniatur-Punkte auf diesem Erdball. So komme ich mir zumindest hier oben vor. Wir dürfen uns nicht so wichtig nehmen, dass ist die Message hier oben. Und so leben wir auch unser Leben: Im Einklang mit Natur und Tier.

Noch geht es hier im Inneren. Trotz der brisanten Höhe. Es ist am heutigen Tag gewaltig Wind und wir müssen auf der äußeren Plattform gut acht geben, dass es uns nicht weg weht.

Im Panorama-Café stoßen wir mit einem Sekt auf diesen unseren Tag und auch die gemeinsame Zeit an. Das Restaurant ist sehr gut besucht und die Gäste lassen sich groß auftischen. Es gibt zu dieser Tageszeit meist noch Frühstück oder Brunch im Angebot.

Hier wird uns nochmals kurz bewusst, wie weit oben wir eigentlich sind. ツ

Das Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst 2009.

Unter einem herbstlichen Blätterregen verabschieden wir uns vom Stuttgarter Fernsehturm. Ein tolles Erlebnis, was ihr unbedingt einmal erleben solltet.

Der Leonhardsplatz ist ein Teil der früheren Leonhardsvorstadt.

Hier entdecken wir die Leonhardskirche

…den Nachtwächterbrunnen

…und das Gustav-Siegle-Haus.

Als Stiftung der Industriellenfamilie Siegle von Theodor Fischer 1907 – 1912 zur Förderung der Volksbildung errichtet. Einer der Gründungsbauten der Stuttgarter Architekturschule. Heute Sitz der Stuttgarter Philharmoniker.

Wer sich lieber an der Bedeutung unserer Zuckerhochzeit orientieren will, kann seiner besseren Hälfte auch ein süßes Geschenk machen. Die Stuttgarter Candybars, mit allerlei Lieblingssüßigkeiten sind gefüllt, doch unser Weg ist ein anderer.

Wir machen es wie immer anders und gehen in eine Currywurstbude.

Uns führt nämlich der Appetit zu MyCurrywurst

Schulstraße 6, 70173 Stuttgart

Das Schild ist schon Mal einladend, wenn wir den unteren Bereich lesen.

Unsere Currywurst kann auch vegan. Ein echt fleischloser Genuss, direkt vom Gourmetspezialisten für vegane Leckereien. Bio und sojabasiert.”

Das hört sich prima an und wir bestellen direkt die pflanzenbasierte Currywurst.

Wir bekommen einen “Timer“, den wir mit zu unserem Sitzplatz nehmen und dort auf den Piepton und die Fertigstellung unseres Fast-Food-Essens warten. Das Lokal hat so einen schönen retro-Touch, hier lässt es sich gut aushalten.

Die Currywurst wird mit einem Stück knusprigen Brot serviert.

Vom Aussehen, erinnert sie uns an das Berliner-Currywurst-Exemplar von Curry 36. Aber wir möchten keine falschen Vergleiche anstellen. Der Geschmack ist absolut überzeugend. Der Duft vom Curry ist deutlich zu riechen.

“Triff einfach selbst deinen Geschmack. Entscheide dich für eine unserer Wurstsorten, wähle dein Flavour aus, finde deinen Schärfegrad und runde optional den Genuss mit unseren frischen Beilagen ab. Weil die perfekte Currywurst genau so ist, wie du sie liebst.”

Der Schärfegrad reicht hier von:

  • Ich bin scharf genug! 0 SHU
  • Warmduscher 5.000 SHU
  • Beginner 10.000 SHU
  • für ganz Mutige 40.000 SHU
  • für echte Kerle 80.000 SHU
  • für die, die’s wissen wollen! 222.000 SHU
  • Teufelswerk 777.000 SHU
  • Einmal Hölle und zurück

Wir haben den Schärfegrad 2 “Beginner” gewählt, was für uns absolut ausreichend war. ツ

Wenn wir nur wüssten, welchen Gourmetspezialisten die Kette meint… ツ Wir kennen doch fast alle. Aber egal. Hauptsache wir wissen, wo man eine perfekt vegane Currywurst to go bekommt. Wir waren hier definitiv nicht zum letzten Mal. Ganz arg toll!

Wir kommen am Landesmuseum Stuttgart an…

…und besuchen nach unserer Stärkung die StauffenbergErinnerungsstätte. 

Bilder dürfen wir Euch leider keine zeigen, aber unsere Eindrücke widergeben:

Schon oft sind wir an diesem Museum vorbei gelaufen, doch nun wollten wir uns „geschichtlichweiterbilden. Wir kennen Claus Schenk Graf von Stauffenberg als denjenigen, der für das Attentat an Adolf Hitler bekannt ist, jedoch nicht, wer er wirklich war. Hier haben wir einiges erfahren, worüber wir auch nicht in der Schule aufgeklärt wurden. Das ganze Szenario um diesen Herren ist doch kontrovers.

Er hat mit großer Wahrscheinlichkeit dieses Attentat geplant, um den Krieg zu beenden, da er mit dem verbrecherischen Charakteren des NS-Regimes und der militärisch-strategischen Verfehlungen nicht mehr konform war. Jedoch auch, um eine bindungslose Kapitulation, die bei einem Sieg der Alliierten unumgänglich war, zu verhindern. Graf von Stauffenberg hatte eine rasch voranschreitende militärische Karriere und den politischen Kurs Hitlers und die militärischen Ziele unterstützt. Er hatte Einsätze in verschiedenen Frontabschnitten im 2. Weltkrieg und war somit auch verantwortlich für Tod und Elend. Also kann man ihn nicht gerade als Widerstandskämpfer bezeichnen. Wenn man die ganze Situation näher betrachtet, hatte er schon Ziele für das Deutsche Reich nach Hitler. Aber welche, das kann man nicht mehr nachverfolgen, da es wohl hierzu keine Dokumente mehr gibt. Das haben wir zumindest aus der Ausstellung so mitgenommen. Da dürft ihr uns gerne korrigieren, wenn ihr mehr wisst.

Unser Fazit aus diesem Besuch ist, dass es ihm anzurechnen ist, dass er versucht hat, diesen Tyrannen zu beseitigen, aber ein Heiliger ist er daher trotzdem nicht. Er war ein stolzer Soldat der alten Garde und ebenso bestrebt nach Macht und Erfolg, eine Kapitulation war keine Option! Er hat den Tod dafür in Kauf genommen.

Empfehlen können wir auch die Reportage über die Wolfsschanze, hier erfährt man die Sichtweise von Besuchern und besonders von polnischen und deutschen Jugendlichen, welche dieses Mahnmal besucht haben.

Nach diesem beeindruckendem Zwischenstopp kehren wir in der Pommesmanufaktur Stuttgart ein, um uns abermals zu stärken.

Frittenwerk Stuttgart

Pommesmanufaktur

Bolzstraße 10, 70173 Stuttgart

Einladend sieht es von außen aus…

…und auch das Innenleben überzeugt mit gutem Einrichtungs-Geschmack.

“Im Frittenwerk treffen Imbissklassiker auf abwechslungsreiche Streetfood-Kreationen aus aller Welt. Wer noch nie unsere kanadische Hausspezialität „Poutine“ gegessen hat, darf sofort sein Datingprofil löschen – du wirst dich verlieben! Mit einer großen Schale Fritten in der einen und einem kalten Getränk in der anderen Hand kannst du es dir auf unserer großen Sonnenterrasse so richtig bequem machen und den heiligen Bund mit dem Frittengott eingehen. Willkommen im Frittenwerk und guten Appetit!”

So besagt es der  Betreiber und wir freuen uns auf die Auswahl. Im gesamten Lokal verteilt und auch an den Außenscheiben, gibt es Werbung für vegane Alternativen. Plätze im Außenbereich sind vorhanden, die aber zu unserem Eintreffen mehr als belegt sind. Zu schön ist das heutige Wetter.

Die Bestellung findet an einem Computer-Terminal statt, wie wir es bereits von anderen Ketten kennen.

Wir bestellen die Currywurst Spezial auf Süßkartoffelfritten für 9,70 € und können sagen, dass es eine stattliche Portion ist. Alle extra-Zutaten, sind einzeln noch auszuwählen, um das Gericht aufzupimpen.

10 verschiedene vegane Dips gibt es, und mehrere Pimp your Fries Optionen, wie zum Beispiel Falafel, Käse- und Gemüsesorten.

Im Vergleich zur vorherigen Currywurst… ach, probiert es selbst. Geschmäcker sind verschieden und jeder findet seine pflanzliches Highlight. Wir sind ja heute als Privatpersonen unterwegs und nicht als Testesser. Probiert es einfach selbst aus.

Unsere letzte Einkehr, zum Abschluss unseres Hochzeitstages, findet bei unserem altbekannten und bewährten Rothaus im Gerber statt.

Tübinger Str. 26, 70178 Stuttgart

Schaut einmal den Aufsteller an: 

  • Kürbiscremesuppe mit Kürbiskernen, Kürbiskernöl, Kräutern und Hausbrot, vegan
  • Veganer Burger auf Quinoa und Leinsamen, Tomaten, Gurken, Cocktailsauce und Süßkartoffelpommes
  • Falafel-Salat auf knackigem Salatbouguet mit bunter Beete, Humus und Sonnenblumenkerne, die Hähnchenstreifen können bestimmt dabei abbestellt werden.

Wirklich toll, aber wir sind einfach gesättigt.

Dafür stoßen wir mit einem trockenen Rosé an und lassen den Tag Revue passieren.

Am Tagesende, in unserem wunderschönen Zuhause, gratuliert uns noch ein Marienkäfer, dem wir dafür über alles danken.

„Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.“

-Christian Morgenstern-

Fazit: Stuttgart ist wunderschön, wir kennen es ja, und es lohnt sich hier Erkundungen vorzunehmen. Wir haben vieles nicht besichtigen können, weil die Zeit einfach begrenzt war. Jedoch hat es sich für uns allemal erfüllt, was wir an unserem Hochzeitstag erleben wollten. Ein wunderschöner 6. Zinn-Zucker-Tag geht vorüber und wir werden ihn immer im Herzen spüren. Danke, mein lieber Ehemann, dass ich Deine Frau sein darf. 

Eure Niki mit Jens ★

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