Keimlinge ziehen

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Keimlinge sind unsere Lieblinge. Sie enthalten viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Während der Keimung kommt es im Keimling zu einer Vielzahl von Stoffwechselaktivitäten und das möchten wir gerne für uns nutzen.

Bereits im Samenkorn steckt nämlich alles, was eine Pflanze zum Wachsen braucht: Vitamine, Proteine, Mineralstoffe sowie gesunde Kohlenhydrate. Die Keimung sorgt darüber hinaus für die Bildung von wertvollen sekundären Pflanzenstoffen. Während des Aufkeimens werden Kohlenhydrate und Eiweiße so umgewandelt, dass der Körper die Nährstoffe besser aufnehmen kann.

Trockene Samen halten jahrelang. Wenn sie kühl und trocken gelagert werden verderben sie auch nicht. Sie enthalten in sich alle Nährstoffe, die man zum Leben braucht.

Keimen verändert im Prinzip alles: Es werden Vitamine und Aminosäuren vom Keimling neu hergestellt. Die biologische Wertigkeit der Aminosäuren nimmt zu und die Mineralstoffe werden besser verfügbar. Der Keimling bildet Omega-3-Fettsäuren und die Nährstoffe werden aufgeschlossen. Verdauungshemmende oder giftige Stoffe werden dabei abgebaut.

Wir kaufen keimbare Bio-Samen. Durch die Auswahl erstklassiger Bio-Rohstoffe und eine professionelle sowie schonende Ankeimung sowie Rohkost-Verarbeitung unter 42 °Celsius entstehen hochwertige und sehr leckere Keimling-Produkte. Deshalb achten wir beim Kauf auf die schonende Vorbehandlung, damit der Keimprozess möglich ist.

In der Zeit, in der sich das Getreide mit Wasser vollsaugt, werden allein durch Wärme, Licht und Sauerstoff die vorhandenen Lebenskräfte im Korn, die Mikronährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine aktiviert, um Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett umzuwandeln und für unseren Körper verfügbar zu machen.

Hülsenfrüche

Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen, Erbsen und Linsen versorgen uns mit außergewöhnlich viel Magnesium, Eisen, Zink, Selen, Folsäure und den B-Vitaminen, also mit Nährstoffen. Auch der hohe Proteingehalt der Hülsenfrüchte ist nennenswert.

Als unverarbeitete Rohkost sind Hülsenfrüchte jedoch wenig genießbar.

Berglinsen sind Hülsenfrüchte, die besonders gut keimen.

Frische Berglinsen-Keimlinge schmecken mild und leicht nussig. Sie versorgen uns mit zahlreichen Mineralien, Vitaminen, Enzymen und sekundären Pflanzenstoffen. Während der Keimung bilden die Linsen wertvolles Chlorophyll, und die Nährstoffe vervielfachen sich.

Bei gekeimten Kichererbsen und Sojabohnen sollte zusätzlich blanchiert werden, was auch bei Erbse, Linse und Mungobohne sowie der ähnlichen Adzukibohne die Verträglichkeit fördert. Dann sind sie aber nicht mehr als rohköstlich zu betrachten.

Getreide

Weizen Keimlinge

Getreidearten wie Weizen, Gerste, Roggen, Hafer sowie Reis, Mais und Hirse lassen sich gut keimen. Bei der Keimung steigt die Eiweißwertigkeit. Angekeimtes Getreide ist ein sehr guter Lieferant des gesamten Vitaminspektrums, inklusive Vitamin C. Wir werden es beim nächsten Keim-Prozess ausprobieren.

Pseudo-Zerealien

Buchweizen gekeimt und aktiviert

Geschmacklich ähnlich wie Getreidearten sind die sogenannten Pseudocerealien: Buchweizen, Amaranth und Quinoa. Sie sind stärkereich. Sie verfügen über einen hohen Mineralstoff– und Eiweißgehalt. Durch das Einweichen und Keimen entstehen mild-nussig schmeckende Ergebnisse. Diese können zu verschiedensten Naschereien weiter verarbeitet werden.

Keimlinge im Glas ziehen

Keimlinge ziehen ist also nicht schwer. Wir benötigen hierfür lediglich ein passendes Anzuchtgerät, Bio-Samen sowie etwas Geduld. Der einfachste Weg ist die Sprossenzucht im Glas. Dafür nehmen wir zunächst ein sauberes Einmachglas mit einer luftdurchlässigen Abdeckung.

Wir schneiden uns hierfür einen unserer Gemüsebeutel klein, weil dieser durch die dauerhafte Anwendung schon Gebrauchsspuren aufweist.

Vorgang:

  • Die Gläser vor der Benutzung gründlich mit heißem Wasser ausspülen.
  • Auch die Samen gründlich spülen.
  • Die Keimlinge mit der zwei- bis dreifachen Menge Wasser im Einmachglas vorquellen lassen. Nicht jeder Keimling benötigt hier dieselbe Zeit, bitte informieren!
  • Sortiere am nächsten Morgen die nicht gequollenen, leeren Samenschalen aus. Das restliche Keimgut sehr gründlich abwaschen.
  • Die Gläser mit der luftdurchlässigen Abdeckung und einem Gummiring verschließen.
  • Dann das Glas mit der abgedeckten Öffnung schräg nach unten stellen, damit das Restwasser ablaufen und Luft einströmen kann.
  • Nun wird täglich gespült und belüftet. Die Temperaturen und das feuchte Klima beim Keimen begünstigen das Wachstum von Bakterien und Schimmelpilzen. Um dies zu vermeiden, müssen die Keimlinge 2–3-mal täglich gespült und ausreichend belüftet werden.

  • Sobald die Keimlinge zu sehen sind, stellen wir die Gläser an einen hellen Ort.
  • Nach etwa drei bis fünf Tagen – je nach Sorte – sind die Keimlinge fertig. Die fertigen Sprossen ein letztes Mal spülen und weiterverarbeiten.

Entweder können die Powersprossen roh als Salat oder als  Zugabe bei Gemüse verzehrt oder wie bei uns rohköstlich getrocknet werden, um den Keimprozess zu unterbrechen. Dann sind sie lagerbar oder können für weitere Herstellungsprozesse zerkleinert werden.

P.S.: Die Erdmandeln, welche ihr auf den Bildern seht sind doch hartnäckig. Deshalb gibt es zum jetzigen Zeitpunkt auch keine Bilder oder Erfahrungswerte. Nachtrag folgt.

Nachtrag: Nach 2 Wochen waren die Erdmandeln sowohl gekeimt, als auch getrocknet und wir haben sie zu Mehl verarbeitet und daraus einen ganz leckeren Kirsch-Kuchen gezaubert.

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