Schaffenskrise | Kunst

#Kunst #Schaffenskrise #Neuorientierung #Malfreude #Ideen

Stagnation auf allen künstlerischen Ebenen und auf einmal wird mir klar: Ich befinde mich in einer kreativen Schaffenskrise, regelrecht einer Blockade und ich werde mein Kunstwerk so nicht fertigstellen können.

Was heißt das?

Als ein kreativer Mensch, gehe ich in meinen Werken, egal ob Malen oder Schreiben, regelrecht auf. Es baut mich auf, gibt mir Kraft und Energie. Aber plötzlich fühlt sich alles nur noch falsch und erzwungen an. Nichts funktioniert mehr, der totale Stillstand im Kopf und Gänsehaut, wenn ich zum Pinsel greifen soll. Wo ist meine Kreativität hin? Macht das alles überhaupt Sinn? Ist es ein Zeichen, dass ich aufhören soll mit all dem Hokuspokus? Sollen halt die anderen „Malen, oder?“

Wenn du diese Gedanken auch kennst, steckst du vielleicht wie ich, mitten in einer Schaffenskrise. Denn kreative Menschen werden in ihrem Arbeitsprozess immer wieder mit Zweifeln konfrontiert.

Ein Satz, der mir auf Social-Media begegnete, gibt in diesem Stadium eventuell Hoffnung:

„Wenn du aufgeben willst, denke darüber nach, warum du angefangen hast.“

Das lasse ich mir nicht zweimal sagen, drehe das Zeitfenster für ein paar Wochen zurück und möchte damit der Sache auf den Grund gehen. ツ

Das Thema ist „Magie und Ritual“ und ich habe anfangs für das Thema regelrecht gebrannt! Positiv natürlich. ツ

Herangehensweise Ideenfindung

Brainstorming

Ohne Brainstorming geht bei mir, als ausgebildete Grafik-Designerin nichts. Das unterscheidet mich von den Maler-Meistern. Ich notiere mir also alle spontan aufkommenden Ideen zu dem Thema Magie und Ritual und verschaffe mir so einen Überblick. Falls ihr noch kleine Kinder im Haushalt habt, dürft ihr sie auch gerne zu Eurem Thema befragen. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, was für zündende Ideen dabei zustande kommen. ツ. Es gibt nämlich kein Richtig oder Falsch. Erlaubt ist alles, auch abzuschweifen und ein wenig herum zu spinnen. Auf diese Weise öffnen sich letztendlich ganz neue Türen.

Über meine Aufschriebe nähere ich mich dem Thema Magie und Ritual und ich fühle dabei die Rauhnächte, den Zusammenhalt der Menschen, die Freude, aber auch Aufregung der Kinder und die Verbundenheit zu einer ganz anderen Welt. Die der Götter, Feen, Elfen mitsamt den Einhörnern und tierischen Bewohnern.

So habe ich nach kurzer Überlegung, sofort mein Bild vor Augen: In einer der Rauhnächten, ist Wotan, in den nordischen Gebieten auch Odin genannt, auf seinem Schimmel Sleipnir reitend, mit seinen beiden Wölfen Geri und Freki und den zwei Raben Hugin und Munin im Schein des Mondlichtes zu sehen.

Im unteren Teil des Bildes, sitzt eine kleine Menschengruppe, bestehend aus jung und alt, um ein Lagerfreuer herum, dem Brauch und der Tradition fröhnend. Hier geht es um familiäre Verbundenheit, um Rituale.

Die Fruchtbarkeitsgöttin Ceridwen, als alte Weise, kocht in ihrem Kessel Suppe. Umgeben ist sie von Waldtieren und Fabelwesen.

Die Stimmung ist herbstlich, aber auch dem Winter zugeodnet. Passend zu den Raunächten. Das Einhorn hat einen großen Stellenwert im Bild, weil es sich auch um die  Einhornnacht handelt. Bei der Anwesenheit von einem Einhorn ist die Lichtenergie zu betonen: Edelmut, Sanftmut, Friedfertigkeit, Meditation, Visualisierung, Räucherung, Liebe, Licht und Glück.

Der abgebildete Mond regt die Fantasie an und auch die Kreativität. Es wird das Gefühl für die Weite des Universums erkennbar.

Pilze, gerade auch Fliegenpilze sind vielfach zu erkennen. Über all dort, wo Sleipnier Blut und Speichel hinterlässt, sprießen magische Zauberwesen, in diesem Fall Fliegenpilze, aus dem Boden.

Doch plötzlich spüre ich innerlich eine Abneigung zum Pinsel zu greifen. Ich finde vielerlei Ausreden, wie beispielsweise, dass ich noch einkaufen gehen muss, dass unser Zuhause noch eine Grundreinigung vertragen könnte, oder dass ich lieber Laufen gehe. Gegen alles spricht im Grunde nichts, aber es sind die ersten Anzeichen des Missmutes bezüglich meines Bildes.

Gründe

Als erstes sollten wir überlegen, was uns momentan belastet und zu dieser jetzigen Schaffenskrise geführt haben könnte, denn die Ursache der kreativen Blockade zu kennen ist bereits der erste Schritt auf dem Weg, sie aufzulösen.

Die Kreativität kann nicht einfach von einem Tag auf den anderen verloren gehen. Solche Krisen können auch aus ganz unterschiedlichen Richtungen kommen, wie beispielsweise eine körperliche Erschöpfung, zu starke Belastung, zu hoher Druck (Konkurrenzdruck), falsche Arbeitsroutinen, Überinspiration und vielem mehr. Daraus resultiert dann die Unzufriedenheit.

Ideen, wie du deine kreative Blockade lösen kannst

  • Feedback einholen: Ich habe sehr viel mit meinem Mann gesprochen, der mir mit konstruktiver Kritik zur Seite stand.
  • Denkblockaden überwinden: So fühlt sich alles wieder leichter an.
  • Pessimismus vermeiden: Eine ständige Erwartung negativer Entwicklungen kann kein guter Nährboden für kreative Experimente und Wagnisse sein.
  • Nichts erzwingen. Kreativität funktioniert nicht auf Knopfdruck.
  • Die Arbeitsumgebung | Perspektive wechseln: Bringt neuen Schwung rein.
  • Internet ausschalten.
  • Fristen setzen.
  • Eine Auszeit nehmen.
  • Einfach mal wieder Brettspiele machen: Das erleichtert den Umgang mit Stress.
  • Ein Musikinstrument spielen.
  • Keine Vergleiche mehr mit anderen Künstlern.

Manche Künstler greifen im äußersten Fall zu Pinsel und Farbe und übermalen ihr Bild. Bei mir hat es sich eines Tages komplett richtig angefühlt, Schraubenzieher und Zange zu wählen und meine Leinwand abzumontieren.

Ich habe diesen Moment zelebriert und ab diesem Zeitpunkt eine gewisse Leichtigkeit verspürt. Es fühlte sich einfach richtig an.

Es geht also darum, über die eigenen Herangehensweise, die Krise zu meistern.

Mit den Einzelteilen meines ehemaligen Werkes, lassen sich noch viele neue künstlerische Ideen umsetzen. Es wird jedenfalls nichts davon entsorgt.

Positiv denken

Positive Gedanken und gute Laune sind der Schlüssel dafür, Druck zu bewältigen, Leichtigkeit zu stärken und den eigenen Zielen wieder näher zu kommen. Auch wenn mein Mann am Abend nach dieser Aktion traurig war, weil er immer an dieses Werk geglaubt hat und es mochte, kann er meinen Entschluss nachvollziehen.

Ich wünsche dir viel Glück und Kraft beim Überwinden deiner kreativen Blockade und weiterhin viele wundervolle Momente beim Malen.

Herzschatz´liche Grüße

Eure Niki ✿

0