Mulchen mit Pappe
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Durch Zufall stoßen wir im Netz auf das Thema Mulchen mit Pappe und beginnen zu recherchieren. Da wir sehr abenteuerlustig und für Neues immer offen sind, möchten wir uns dem Experiment gerne stellen und werden Euch auf unserem Weg gerne mitnehmen.
Ich liebe ja Wildkräuter, aber wenn es überhand nimmt, wird es irgendwann zu viel. Was also machen?
Theorie: Pappe kommt als Mulchmaterial auf Beete. Mit Pappe lässt sich ein Stück Boden abdecken, damit Gras und Beikräuter darunter verrotten und die Bodenorganismen sich wohl fühlen.
Was bedeutet eigentlich „Mulchen“?
Aus dem mittelhochdeutsch kommend, bedeutet das Wort „mul“ zerfallende Erde oder auch Staub. Im Garten-, und Landschaftsbau heist dies, das klein- oder großflächige Bedecken des Bodens mit unverrotteten organischen Materialien (Mulch). Mulchen ist demnach ein wichtiger Beitrag zur langfristigen Bodenfruchtbarkeit. Mulch wird jedenfalls früher oder später biologisch abgebaut und zersetzt und dient so als Dünger.
Ist Pappe schlecht für die Umwelt?
Jein! Die Herstellung von Papier belastet die Umwelt stark. Sie benötigt viel Holz, Energie und Wasser und kann zur Einleitung gefährlicher Chemikalien in Gewässer führen. Heutzutage können durch die Wiederverwendung von Altpapier mit den aktuell verfügbaren Technologien diese Umweltbelastungen stark reduziert werden.
Vorteile
Mulchen mit Pappe stellt also eine Methode dar, um Unkrautwachstum zu kontrollieren. Die Pappe dient dabei als Barriere gegen Wurzelunkräuter. Mit Pappe mulchen bietet auch weitere Vorteile, wie beispielsweise geringeren Arbeits- und Zeitaufwand im Vergleich zum Umgraben, und es ist, im Vergleich zu Unkrautvlies, günstiger und umweltfreundlicher.
Wellpappe und Gartenerde
Welche Pappe ist schadstofffrei?
Manche Beispiele im Netz zeigen, dass auch normale Kartonagen aus dem Versandhandel auf die Beete gelegt werden. Das hat sich für uns nicht so gut angefühlt, weil dabei auch bedruckbare Stellen vorhanden sind, deren Farbe dann ins Grundwasser übergehen. Außerdem würde dies auch, im schlimmsten Fall, auf unsere Gemüsepflanzen übertragen werden. Falls ihr also Umzugskartons oder andere dicke Wellpappkartons verwendet, entfernt vorab unbedingt alle Klebeband- und Kunststoffreste. Natürlich gibt es auch feste Kartonagen, die frei sind von Chemie, Farbe und Plastik.
Wir entscheiden uns uns trotzdem für Rollenwellpappe, die zu 100% aus Altpapier hergestellt wird und demnach ein weitgehendst umweltfreundliches Material darstellt.
Sind Verpackungen aus Wellpappe also nachhaltig?
In der Industrie lautet die einfache Antwort „ja“, da es aus Recyclingpapier hergestellt wird, wieder verwertbar ist und den Abfall reduziert.
Ist Wellpappe recycelbar?
Wellpappe wird normalerweise aus einer Mischung von Papieren hergestellt, die teilweise bereits recycelt wurden und denen „frische“ Fasern hinzugefügt werden. Nach der Verwendung können Verpackungen aus Wellpappe recycelt und für verschiedene andere Zwecke verwendet werden.
Ist Wellpappe Kompostierbar?
Wellpappe wird aus Naturfasern, meist Birken- oder Kiefernzellstoff, mit einem hohen Recyclinganteil hergestellt und können auch kompostiert werden.
Was brauchen wir für unser Experiment?
- Platz
- Wellpappe
- Blumenerde
Hier ist unsere Ausgangssituation: Das Gemüsebeet ist unser Versuchsobjekt. Wir brauchen also vorab nichts anlegen, weil das Beet bereits vorhanden ist. Wir entfernen grob die dort sprießenden Unkräuter, damit sie in Zukunft beim Wachstum gehemmt werden.
Dabei dürfen wir noch einige Stuttgarter Zwiebeln vom Vorjahr ernten. Was für eine Freude! ツ
Dann kommt auf die gesamte Fläche erst einmal die Pappe und danach eine 10 bis 15 cm dicke Schicht aus Blumenerde. Wir haben uns gegen den Kompost entschieden, weil wir keinen eiigenen haben und der gekaufte aus alten Küchenabfällen besteht, demnach auch aus tierischen. Das möchten wir in unserem Gemüsebeet nicht haben. Die Kartonschicht zersetzt sich im Laufe der Zeit und hält bis dahin hervorragend das Unkraut in Schach.
Schritt für Schritt geht es vorwärts.
Als wir mit dem Gemüsebeet fertig sind, hat uns der Eifer gepackt und wir bearbeiten auch die Flächen darum herum. Deshalb bekommt auch der Lavendel eine kleine Verkleidung und danach ganz viel frische Erde, damit er sich wohl fühlt.
Um unseren Baum legen wir auch eine Schicht Wellpappe und geben auch hier reichlich Erde darauf.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Jetzt ist das neues Beet auch schon bereit für unsere Jungpflanzen. Wir freuen uns!
Fazit: Über Erfolg oder Misserfolg können wir zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht berichten. An sich die Arbeitsstunden und die gemeinsam verbrachte Zeit im Garten ist schon das Ergebnis, wofür es sich für uns lohnt. Ob wir nun weniger oder gleichbleibend viele „Unkräuter“ in dieser Gartensaison verzeichnen können bleibt trotzdem spannend. Wir berichten Euch gerne davon.
Habt viel Freude beim Gärtnern!
Eure Niki mit Jens ✿