Drei vor Zwölf

#Dreivorzwölf #Umwelt #Regenwald #Natur #Schutz #Tiere #Palmöl

Mit meinem Bild “Drei vor Zwölf” möchte ich auf die Missstände der Abholzung im Regenwald aufmerksam machen und gleichzeitig den Schutz der dort lebenden Tiere ansprechen.

Drei vor Zwölf

Künstler: Niki Dancker

Titel des Werkes: Drei vor Zwölf

Entstehungsjahr: Februar 2024

Format: 140 cm x 60 cm

Beschreibung des Trägers: Leinwand | Holzrahmen

Verwendete Technik Material: Acrylfarbe und Pastellkreide

Werk: Groß-Bild

Beschreibung: Zu sehen ist im oberen Teil des Bildes der Regenwald mit seiner Flora und Fauna, den Tieren und ein Mädchen. Die Idylle trügt, wenn man den unteren Teil des Werkes im Kontrast sieht: Hier, nur vage zu erkennen, stehen nur noch ein paar vereinzelte Palmen, um die das letzte Feuer flackert. Die Uhr, welche die beiden Szenen trennt, zeigt die Wichtigkeit vom Thema auf.

Unlängst zeigt sich die Natur durch Umweltkatastrophen in ihrer vollen Stärke: Nicht erst seit den jüngsten Ereignissen durch das Flammeninferno in Los Angeles wird deutlich, dass wir auf einer tickenden Zeitbombe sitzen.

Mein Bild “Drei vor Zwölf” ist zwar zum Thema Palmöl entstanden, passt aber auch so, in den unfassbaren Wandel, der sich um uns herum abspielt. Palmöl ist ein Pflanzenöl, dessen Palmen hauptsächlich in Indonesien und Malaysien, zum Teil auch in Afrika und Südamerika angebaut wird und meist zum Braten, Frittieren, Kochen und Backen verwendet wird.

Industrie

Da Palmöl bei Zimmertemperatur fest ist, wird es in der industriellen Lebensmittel-Produktion bevorzugt eingesetzt. So findet es sich in Schokolade, Keksen, Teigen, Chips, Saucen, Fertiggerichten und vielem mehr.

Aber auch in Kosmetika, Reinigungsprodukten und Treibstoffen wird Palmöl großzügig eingesetzt.

Doch die Herstellung ist mit vielen negativen Auswirkungen verbunden.

Preis

Besonders der günstige Preis, der unter anderem durch die hohe Ertragskraft ermöglicht wird, und seine vielseitige Verwendbarkeit machen das Pflanzenöl so attraktiv für die Industrie. Vor Jahren und bis heute, frage ich mich, warum Palmöl in veganen Produkten verwendet wird. Für mich passt das nicht zusammen. Einen Hersteller, hatte ich vor Jahren bereits angeschrieben und bis heute keine Antwort erhalten. Auch hier scheint es nur um den “Ertrag” von Barem zu gehen, als um den Erhalt unserer Erde.

Während im Lebensmittelbereich meist nur pflanzliche Fertigprodukte dafür verantwortlich gemacht werden, den Palmölverbrauch anzutreiben, wird im Hinblick auf die Verfütterung von Palmöl an “Nutztiere” deutlich, dass auch Fleisch- und Milchkonsum den Verbrauch weiter ankurbeln.

Menschen

Um mehr Platz für den Anbau der Ölpalmen zu schaffen, werden regelmäßig enorme Mengen an Regenwald gerodet, Anwohner enteignet oder vertrieben.

Auch die Gesundheit und das Leben der Einheimischen werden durch die Schaffung neuer Großplantagen gefährdet: In Indonesien nutzen Palmölhersteller die natürlichen Waldbrände während der Trockenzeit, um möglichst unentdeckt mit gezielt gelegten Bränden Regenwälder für neue Plantagen nutzbar zu machen. Mit dreisten Folgen für die dort lebende Bevölkerung.

Gesundheit

Bereits schon 2009 wurde erstmals vor den in raffinierten pflanzlichen Fetten enthaltenen 3-MCPD- und Glycidol-Fettsäureestern, die in besonders hoher Konzentration in Palmöl vorkommen, gewarnt. Da bei der Verdauung Glycidol-Fettsäureestern abgespalten werden können, ist die Verbindung zu einer krebsauslösende Substanz eingestuft worden. Da Palmöl auch in Säuglingsnahrung enthalten ist, bestehe besonders für Babys die Gefahr, gesundheitlich bedenkliche Mengen Glycidol aufzunehmen.

Auch der hohe Gehalt an gesättigten Fettsäuren (fast 50 %) in Palm- und besonders in Palmkernöl wird von Experten kritisch gesehen, da diese zu einer Verschlechterung der Blutfettwerte führen können. Das schlechte LDL-Cholesterin kann dadurch ansteigen, die Insulinwirkung im Körper verschlechtern und zur Steigerung des Diabetesrisikos beitragen. Eine Schädigung der Gefäßwand und sogenannter oxidativer Stress können dazu führen, dass die Gefäßverkalkung begünstigt wird. Ein Risikofaktor für Herzinfarkt und Schlaganfall.

Wissenschaftler aus Barcelona konnten bestätigen, dass bestimmte Inhaltsstoffe krebserregend sein können. Die enthaltenen gesättigte Fettsäuren tragen zum Anstieg der Blutfettwerte bei, was zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes führen kann. Fettreiche Ernährung initiiert demnach auch das Wachstum von Metastasen.

Kritik

Aufgrund der anhaltenden Kritik an der Herstellung von Palmöl wurde 2004 auf Initiative des WWF der Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) gegründet, der seit 2008 ein Zertifikat für nachhaltig produziertes Palmöl vergibt. Doch bereits im Jahr 2008 lehnten 256 Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen in einer gemeinsamen Erklärung das RSPO-Label als “Etikettenschwindel” ab.

Für mich persönlich gibt es keine ökologisch und sozial vertretbar angebaute Ölpalmen, weil der überwiegende Anbau über riesige Monokulturen stattfindet, wodurch immer noch Palmöl aus Regenwaldzerstörung in den Lieferketten landet.

Tiere

Seit dem Jahr 1990 hat sich die Anbaufläche für Ölpalmen weltweit verdoppelt. Um dem immer größeren Verbrauch nachzukommen wird für den Anbau der Ölpalmen großflächig Regenwaldgebiet gerodet, so wie es auch beim Sojaanbau für Futtermittelzwecke der Fall ist.

Palmöl hat für Orang-Utans schreckliche Folgen: Sie werden durch die Zerstörung des Regenwaldes verbrannt, verdrängt oder verhungern auf der Suche nach Futter. Muttertiere werden von Kriminellen getötet, die Jungtiere verkauft und versklavt. Besonders bei der Brandrodung werden Tiere oftmals schwer verletzt und müssen qualvoll sterben.

Der Orang-Utan und der Borneo Zwergelefant werden bereits als vom Aussterben bedroht eingestuft. Sollte die Ausweitung der Palmöl-Plantagen so drastisch vorangehen wie bisher, werden diese beeindruckenden Tiere und auch andere Arten in einigen Jahren von der Erdoberfläche verschwunden sein.

Die Zukunft der Orang-Utans, deren Erbgut zu 97 Prozent dem Erbgut eines Menschen gleicht, ist zum Großteil wegen Regenwald-Rodung für Palmöl, aber auch durch Wilderei, Bergbau und Wasserkraftwerke unsicher.

Umwelt

Palmöl weist auch eine sehr schlechte CO2-Bilanz auf. Durch die Zerstörung der Regenwälder wird sehr viel Kohlendioxid freigesetzt, vor allem auch dann, wenn Wälder auf Torfböden gerodet werden. Werden Torfgebiete zerstört, wird das darin gespeicherte CO2 freigesetzt.

Vermeidung

Der Verzicht auf Palmöl scheint nicht so einfach, aber fast schon möglich. Das Siegel RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) können wir keinesfalls empfehlen, da es keine Garantie für Nachhaltigkeit bietet. Die Botschaft muss sein: Weniger ist mehr, kein Palmöl ist immer unser das Ziel. Die Nachfrage nach Palmöl muss sich drastisch verringern. Deshalb nehmen wir uns die Zeit beim Einkauf, um die Inhaltsstoffe und das Kleingedruckte zu checken. Das hilft immens, denn auch bei uns sind hier und da einmal Produkte im Einkaufswagen gelandet, die im Nachhinein Palmöl enthielten. Das ist kein Weltuntergang. Wichtig ist nur, sich und seine Mitmenschen für das Thema zu sensibilisieren.

Was kann ich tun?

Wir als Verbraucher, versuchen folgende Strategien zur Vermeidung von Palmöl anzuwenden:

  • Vorwiegend Produkte kaufen, die ohne Palmöl auskommen.
  • Bevorzugt bio, frisch, saisonal und regional einkaufen.
  • Auf Fertigprodukte mit Palmöl verzichten.
  • Auch Bio-Qualität und “aus fairem Handel” schützt nicht vor Verwendung von Palmöl.
  • Hinweis: Stoffe wie zum Beispiel Palmitate, Glyceryl oder Pflanzenöl können Hinweise auf Palmöl sein.
  • Falls es nicht anders geht am besten weniger Schokolade und Kekse einkaufen und diese in Maßen genießen, nicht in Massen.
  • Kosmetik-Inhaltsstoffe checken: Hydriertes Palmglycerid oder Sodium Palmate!
  • Vorsicht bei Waschmittel, Seifen, Kerzen…
  • Palmöl als Biodiesel hat eine negative Klimabilanz.
  • Sich kritisch mit der RSPO-Zertifizierung auseinandersetzen. Informieren!
  • Boykottiert das Palmöl!

Fazit: Auch kleine Schritte in die richtige Richtung ermöglichen den Tieren und auch Menschen ein friedlicheres Leben. Wir verzichten auch weiterhin auf Produkte mit dem Logo für nachhaltiges Palmöl.

Ganz liebe Grüße

Niki ✿

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