Ein Wurzelwerk

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Ein liebgewonnener Powertrunk ist der selbstgepresste Gras-Saft, oder auch Weizengrassaft. Für die schnelle Energie reicht es allemal das wilde Süßgras von der Wiese zu ernten und zu entsaften. Es beinhaltet sehr viel Lebenskraft und Vitalstoffe. Da es unendlich viele verschiedene Sorten gibt, probiere ich vor der Ernte immer ein zwei Gräser, um den Geschmack zu testen. Ist mir der Grashalm zu bitter gehe ich weiter und versuche an anderer Stelle mein Glück. Die Fasern der Halme spucke ich jedoch aus. Schließlich haben wir ja keinen Kuhmagen, welcher durch Wiederkäuen dies faserige Grün verdauen kann.

Das Gras beinhaltet große Mengen Chlorophyll, viele Mineralstoffe und Spurenelemente, Enzyme, Aminosäuren, ungesättigte Fettsäuren und viele Vitamine. So weit, so gut. Was passiert aber in den Wintermonaten?

Mittlerweile gibt es unzählige Anleitungen im Netz, wie verschiedene grüne Gräser wie Dinkel, Gerste, Hafer, Weizen oder Kamut gezüchtet werden können. Auch wir haben diesen Versuch gestartet. Erst mit herkömmlichem Saatgut aus dem Bioladen. Nach kläglichem Scheitern und Schimmelbildung dann mit speziellem BioSaatgut. Diese Keimsaat ist bestens geeignet für Sprossen und Mikrogrün. Um eine möglichst hohe Keimfähigkeit zu bewahren, sollen die Samen kühl und trocken gelagert werden. An diese Vorgaben haben wir uns gehalten.

Hochmotiviert bestücken wir unsere Behälter mit Erde und säen die Keimlinge, nachdem sie die hierfür zugedachten Stunden eingeweicht wurden, liebevoll ein. Erbsen, Leinsamen, Brokkoli und Weizengras….ich strotze vor Übermut. Das Ergebnis ist jedoch überschaubar: Ein Großteil der Saat geht nicht auf, andere Teile verschimmeln abermals. Ich zweifle an meinem grünen Daumen, wenn man bedenkt, dass das Ganze dann doch echt kein Hexenwerk darstellt.

Ein Unterschied bleibt jedoch: Die Aussaat in unserem Gewächshaus zeichnet sich dahingehend durch starken Wuchs der Gräser aus.

Hier ist nichts von Schimmelbildung oder dergleichen zu vermerken. Die Ernte ist im großen Stil von uns zu bewerkstelligen, da immer neue Gräser nachwachsen. Eventuell spielt die Luftfeuchtigkeit doch eine sehr große Rolle.

Ein Wunder der Natur!

Beim Entsorgen der Behälter zeigt sich nun etwas Einzigartiges: Ein Geflecht aus Wurzeln, welches mathematisch nicht vollendeter angeordnet sein kann. Die Wurzeln ziehen Kreise wie aus Meisterhand. Die Größe der Rundungen wie aufeinander abgestimmt. Ein Wunderwerk der Natur, wenn man bedenkt, dass im oberen Erd-Bereich die Keimsaat wild durcheinander gesät wurde.

Gedanklich treten Verknüpfungen auf: Das Buch „Die Wurzelkinder“ war ein steter Begleiter in meiner Kindheit. Grob zusammengefasst brechen die Kinder im Frühling aus der Geborgenheit des Winterschlafs unter der Erde auf und ziehen als Blumen und Gräser mit den Käfern hinaus in die Welt. Hier bleiben sie den Sommer über, bis die Herbststürme sie wieder in die Erde zurücktreiben. Daran erinnern mich diese Wurzelberge, welche sich so filigran zu einer Einheit verbinden.

Fazit: Eine schöne Erfahrung sind und waren die Experimente mit den Samen und Sprossen Vielleicht wollt ihr das auch einmal ausprobieren.

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